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FUBiS Term II: Creating a solo Performance

(Kurs # 2.02)

TypA-Track
SpracheEnglisch
Leistungspunkte6 ECTS-Credits
Maximale Teilnehmerzahl18

Links

Zielgruppe

Dieser Kurs ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet.

Kursinhalt

Berlin ist seit fast drei Jahrhunderten eine Stadt großartiger Musik und über die letzten Jahrzehnte wurde es eines der wichtigsten Ziele für jeden Musikliebhaber. Durch seine drei Opernhäuser und sieben Symphonieorchester zählt Berlin zu den weltgrößten Zentren klassischer Musik und kann sich einer langen Tradition bekannter Komponisten und Künstler, großer Konzerthäuser sowie beeindruckender Instrumentarien und Kompositionen rühmen. Die Stadt weist aber auch eine eindrucksvolle Geschichte an volkstümlicher Musik und Theaterkultur auf, die von den Anfängen des Kabaretts im frühen 20. Jahrhundert bis hin zur aktuellen Welle elektronischer Musik reicht.

Dieser Kurs soll die wichtigen Meilensteine der Berliner Musikgeschichte ausgehend von Mitte des 18. Jahrhunderts zusammenfassen, indem der Hof unter Friedrich dem Großen der Stadt einen wichtigen Platz in der europäischen Kulturgeschichte einräumte. Die altehrwürdige Musikgeschichte Berlins wird ebenso in dem Kurs behandelt wie die Vielfalt der Stadt, die sich aus einer Dynamik zwischen Tradition und Innovation ergibt.

Diese Perspektive gibt Aufschluss über die Popularität der Kompositionen von Johann Sebastian Bach im 19. Jahrhundert, nachdem beispielsweise die Berliner Gesangsakademie unter Felix Mendelssohn das erste Stück der Matthäus Passion und andere wichtige Werke aufführte - und das 80 Jahre nach dem Tod des Komponisten. Zur selben Zeit haben Künstler, wie der Violinist Nicolo Paganini und der Pianist Franz Liszt das Berliner Publikum mit ihrem beispiellosen Kunstsinn verzaubert und den Startschuss für eine moderne Superstar-Kultur geliefert.

Das frühe 20. Jahrhundert war geprägt von einem Ringen zwischen Tradition und Moderne, welches die Stadt führen musste, weil es einerseits das Weltzentrum der Avantgarde wurde (durch die Uraufführung von Alban Bergs Wozzeck im Jahre 1925 und Kurt Weills Dreigroschenoper im Jahre 1928), andererseits unter dem reaktionären Regime der Nazis litt. Anschließend erfolgte über beinahe 3 Jahrzehnte die Ost-West-Teilung, wobei beide Teile gleichermaßen einschlägige Ensembles, Musikhäuser und Konservatorien hervorbrachten.

In einer weiteren historisch-musikalischen Gegendarstellung wurde im Sommer 1989 in West-Berlin die erste Love Parade unter dem Motto "Musik kennt keine Grenzen oder Nationalitäten" abgehalten, am Ende des Jahres führte Leonard Bernstein Beethovens Neunte Symphony am Brandeburger Tor auf, um den Fall des Eisernen Vorhangs zu feiern.

Zusätzlich zu geschichtlichen Texten und Hörbeispielen wird in den Kurs auch der Gedanke von Christopher Smalls "musicking" einfließen, der einen umfassenden theoretischen Zugang für die Rituale zeitgenössischer Künstler aufgreift. Diese bahnbrechende Fallstudie von Small über ein Konzert des Symphonieorchesters wird untermalt durch Besuche der Berliner Konzerthäuser und Opern. Weitere Exkursionen werden in das Museum für Musikinstrumente führen, in Orgelkonzerte, Kabarett Auftritte, in das legendäre Hansa Studio in der Nähe des Sony Centers sowie Abendveranstaltungen des pulsierenden Berliner Nachtlebens.

Die Klasse trifft sich zweimal wöchentlich in Blockveranstaltungen, die dreimal 90 Minuten umfassen.

Die ersten zwei Kurseinheiten jedes Tages werden eine kurze Zusammenfassung historischer und musikalischer Themen darstellen sowie eine Diskussionsrunde über die vorab gelesenen Texte. An manchen Tagen nutzen wir die Zeit, um einen detaillierten Einblick in die Musik und ihrer Analyse zu erlangen. Desöfteren werden wir die Nachmittage für Filmvorstellungen und Exkursionen in die Stadt nutzen.

Zusätzlich zu den regulären Unterrichtsstunden und Exkursionen beinhaltet der Kursplan eine Liste von empfehlenswerten Konzerten und anderen Musikveranstaltungen, für die zum Teil reduzierte Eintrittskarten verfügbar sind.

Voraussetzungen

Es ist von Vorteil, Musiknoten lesen zu können, dies ist jedoch kein Muss.

Bewertung

  • Teilnahme und Anwesenheit: 50%
  • Schriftliche Aufgaben und Tests: 25%
  • Feldforschung und Präsentation: 25%

Für das Feldforschungsprojekt untersuchen die Studierenden eine spezielle Musikszene an einem Ort bzw. einer Institution in Berlin, welche durch ein 8-seitiges beschreibendes, ethnographisches Forschungspapier näher erläutert wird und durch musikalische und/oder visuelle Anreize untermalt werden kann.

Die Benotung:

Ausgezeichnet = Studierende/r demonstriert ausgezeichnete Bemühungen und Engagement für die Lese- und Höraufgaben sowie in den Diskussionsrunden, stellt Fragen und beantwortet Fragen und Kommentare anderer Studierender, entwickelt Verbindungen zwischen der Themenauswahl und dem Diskussionsstoff.

Gut = Studierende/r zeigt gute Bemühungen und Engagement für die Lese- und Höraufgaben sowie in den Diskussionsrunden, stellt Fragen und beantwortet Fragen und Kommentare anderer Studierender.

Befriedigend = bemüht sich nicht, Fragen zu stellen oder Kommentare abzugeben, aber demonstriert Kenntnis über die gestellten Lese- und Hörbeispiele sowie Anzeichen von Vorbereitung, wenn sie/er dazu aufgefordert wird.

Ungenügend = bemüht sich nicht, Fragen zu stellen oder Kommentare abzugeben, zeigt einen offensichtlichen Mangel an Vorbereitung; aktives oder passives Desinteresse am Kurs (schlafen, privates Unterhalten, etc.).

Literaturliste

Ein Buch (Gaines, Evening in the Palace of Reason) und ein Reader werden für jeden Studierenden zur Verfügung gestellt.

Kombinationsempfehlung (Auswahl):